Wenn der „Druck“ steigt…Sollte man den Kochtopf von der Herdplatte nehmen..

Das Herz in unserem Körper arbeitet wie eine Pumpe, indem sich der Herzmuskel zusammenzieht, pumpt er Blut durch unsere Arterien. Die Gefäße leisten dem Blut beim hineinströmen einen gewissen Widerstand, diese beiden Faktoren ergeben den Blutdruck eines Menschen. Er wird in mmHg gemessen.

Bei ständig erhöhtem Blutdruck ist das Herz gezwungen Mehrarbeit zu leisten. Außerdem werden die Arterien einer hohen Druckbelastung ausgesetzt, was zu bleibenden Schäden führen kann.

Bei der Messung des Blutdruckes ermittelt der Arzt zwei Werte, einen oberen, der als systolisch bezeichnet wird und einen unteren den man diastolisch nennt.

Bei einem gesunden Menschen schwankt der Blutdruck im Laufe eines Tages ganz erheblich. Denn er passt sich dem aktuellen Bedarf des Körpers an Nährstoffen und Sauerstoff an. Bei krankhaftem Bluthochdruck ist der Blutdruck dauerhaft hoch. Werden bei einem Erwachsenen am Oberarm in Ruhe wiederholt Blutdruckwerte von 140 mmHg systolisch und 90 mmHg diastolisch und höher gemessen, liegt nach internationaler Übereinkunft ein erhöhter Blutdruck vor.

Er wird in drei Schweregrade 1,2 und 3 eingeteilt. Die Behandlung richtet sich ganz wesentlich nach diesen Stadien. Zusätzlich wird noch in systolische oder diastolische Hypertonie unterteilt. Wenn beide Blutdruckwerte erhöht sind, spricht man von einer kombinierten Hypertonie.

KategorieSystolischer Blutdruck (mmHg)Diastolischer Blutdruck (mmHg)
Optimal*< 120< 80
Normal< 130< 85
Hochnormal130-13985-89
Hypertonie
Stadium 1140-15990-99
Stadium 2160-179100-109
Stadium 3>180>110

Normalwerte für Kinder:

Altersystolisch (mmHg)diastolisch (mmHg) 
0-3  Monate70-86—–
3-12 Monate86-9360-62
1-9  Jahre95-101 65-69
9-14 Jahre101-11068-74

Werte über 230/120 mmHg können akut lebensbedrohlich werden, weil hier besonders Vorgeschädigte Gefäßwände leicht einreißen und es zu gefährlichen Blutungen auch am Gehirn kommen kann.

Risikofaktoren und Ursachen

In 80-90% der Fälle liegt eine sogenannte essentielle Hypertonie vor. Das heißt, dass bei den meisten Hypertonikern eine genetisch bedingte Veranlagung zum Bluthochdruck besteht.

Wesentlich auf den Ausbruch und den fortbestand der Erkrankungen wirken jedoch verschiedene Lebensstilfaktoren. Zu diesen gehören:

 Übergewicht

 Zuviel Kochsalz

 Alkohol

 Nikotin

 Stress

 Mangelnde Bewegung

Bei Frauen wirkt sich zusätzlich die Hormonumstellung in den Wechseljahren ungünstig aus.

Nur 10-20%der Hypertoniker haben eine sogenannte sekundäre Hypertonie. Hier tritt der Bluthochdruck in folge einer Organ- oder Systemerkrankung auf.

Auch die Einnahme verschiedener Mittel fördert die Entstehung eines Bluthochdrucks:

 Antibabypille

 Cortisonpräparate

 Antirheumatika

 Drogen

Begleitbeschwerden des Bluthochdrucks können sein:

 Allgemeine Unruhe und Nervosität

 Kopfschmerzen

 Schwindel

 Atemnot

 Müdigkeit

 Hitzegefühl, Schweißausbrüche

 Sehstörungen

 Ohrensausen, Nasenbluten

Bei extrem hohen Werten kann es zu Bewusstseinstrübungen, Krämpfen und Lähmungserscheinungen kommen.

Oftmals fühlt sich der Patient jedoch vollkommen gesund und hat keinerlei Beschwerden. Hierin liegt die Gefahr des hohen Blutdrucks, denn bei länger bestehender Hypertonie entwickeln sich zunächst unbemerkte Organveränderungen die zu schweren Komplikationen führen können.

Gesundheitliche Risiken

Arteriosklerose

Durch ständigen Druck auf die Gefäßwände werden diese so verändert, dass sich Fett und Kalkpartikel ablagern können. Dadurch sinkt der Innendurchmesser des Blutgefäßes und es wird langsam enger und die Gefäßwände dadurch starrer und poröser. Die Elastizität des Blutgefäßes nimmt ab und es kann sich nicht mehr den normalen Schwankungen des Blutflusses anpassen. Dadurch steigt der diastolische Blutdruck.

Es entsteht ein Kreislauf, da das Gefäß immer enger wird und dadurch das Herz gegen einen ständig wachsenden Widerstand anpumpen muss. Dabei steigt der systolische Blutdruck, was wiederum zu einer erhöhten Druckbelastung der Blutgefäße und des Herzens führt.

Dies kann zu folgenden Erkrankungen führen:

 Angina pectoris

 Herzinfarkt

 Schlaganfall

 Nierenversagen

 Augenschäden

Therapie

Eine Änderung des Lebensgewohnheiten ist die wichtigste Voraussetzung für eine erfolgreiche Bluthochdrucktherapie. Allein hierdurch kann eine medikamentöse Therapie vermieden werden.

Der wesentliche Punkt ist der Abbau von Übergewicht und die Umstellung auf eine gesunde Ernährung. Außerdem viel Bewegung, Alkohol in Maßen, nicht Rauchen, maximal 4 Tassen Kaffee täglich, Stress abbauen und natürlich die Vorsorgeuntersuchungen wahrnehmen.

Salzarme Ernährung

Die Entstehung eines Bluthochdrucks wird durch eine hohe Kochsalzzufuhr begünstigt. Die tägliche Zufuhr von 6g Kochsalz sollte nicht überschritten werden.

Neben der alleinigen Natrium- bzw. Kochsalzzufuhr spielt vor allem das Verhältnis zwischen Natrium und Kalium eine wichtige Rolle. Der positive Effekt einer kaliumreichen Ernährung ist auf eine vermehrte natrium- und Wasserausscheidung über die Nieren zurückzuführen.

Salzarm essen bedeutet für viele eine große Umstellung, da sie an den Salzgeschmack gewöhnt sind.

Hier eine kleine Einkaufshilfe:

  geeignete Lebensmittelungeeignete Lebensmittel
Fleischmageres Fleisch aller Art von Kalb, Rind oder Schwein ohne sichtbares Fettfettes Fleisch aller Art,
z.B. Speck, Schweinebauch
Wurstsalzarme Wurstsorten, z.B. Fleischsülzesalzreiche Wurstsorten, z.B. gekochter und roher Schinken, Rauchfleisch
fettarme Wurstsorten, z.B. kalter Braten, Geflügelwurstfettreiche Wurstsorten, z.B. Leberwurst, Mettwurst, Cervelat, Mortadella, Salami, Plockwurst
Wildalle fettarmen StückeWildpasteten
Geflügelohne Haut Mastente, Mastgans
FischMagerfische, z.B. Kabeljau, Scholle, Heilbutt, Schellfisch, Seelachs, Zander, Barsch, Hecht, SeezungeFettfische z.B. Aal, Lachs, Hering, Thunfisch, Bückling, Schillerlocken
Fischwarenmagere Fischwaren ohne Öl oder in Geleegeräucherten, gesalzenen Fisch, z.B. Pökelhering, geräucherte Forelle, Fischkonserven in Öl oder in Saucen mariniert
EierEier
(Empfehlung: höchstens 2 Ei pro Woche, alle verarbeiteten Eier miteingerechnet!)
 
Milch/
-Produkte
Milch und Milchprodukte wie Joghurt, Kefir, Quark, Dickmilch etc. 
KäseKäse in Maßen, da besonders die mageren Käsesorten relativ salzhaltig sind. 
Fette/ÖleMargarine, Olivenöl,  Halbfettmargarine reich an mehrfach ungesättigten Fettsäuren, Distel-, Maiskeim-, SonnenblumenölButter, Schmalz, Talg, Speck, Kokosfett, Mayonnaise (bei Salatmarinaden ersetzen durch fett-
arme Milchprodukte)
Obstalle Arten (je nach Jahreszeit) 
Gemüsealle Arten, gedünstet oder als Rohkost, frisch oder Tiefkühlkost (TK) (je nach Jahreszeit)Gemüsekonserven
Kräuter/ GewürzeKräuter und Gewürze frisch, TK oder gefriergetrocknet, KochsalzersatzmittelKochsalz, Gewürzsalze, Natriumglutamat, Gewürzmischung mit Kochsalz, Senf, Ketchup, Fertigsaucen
KartoffelnPellkartoffeln, Schalenkartoffeln, Kartoffelpüree, KartoffelklößePommes frites, Chips, Bratkartoffeln, Salzkartoffeln
NährmittelNaturreis (unpolierter Reis), VollkornteigwarenPolierter Reis, Weißmehlteigwaren
Brotalle VollkornprodukteWeißmehl- und Stärkeprodukte
Backwarenalle fettarmen Arten, z.B. magerer Hefeteig, Quark-Öl-Teig mit Obstbelag, Vollkornkuchen, VollkorngebäckSalzgebäck z.B. Salzstangen, alle fettreichen Arten z.B. fetter Hefeteig, Blätterteig, Mürbeteig, Biskuitboden, Rührkuchen, Torten, Fettgebackenes, Gebäck oder Kuchen aus  Weißmehl
Nüssealle Arten ungesalzen in kleinen Mengengesalzene Nüsse z.B. Erdnüsse
Getränkealle alkoholfreien Getränke z.B. Tee, Mineralwasser, alle Getränke ohne Zusatz von Zucker (kalorienreduziert) z.B. naturtrübe/ -reine Obst- und Gemüsesäfte bzw. Schorle, Kaffee (max. 4 Tassen tgl.)Alkohol, Fruchtsäfte und Fruchtnektare mit Zusatz von Zucker, Limonaden, Brausen

Ernährungstyps

 Zuckerhaltige Speisen und Getränke meiden

 Kein Alkohol

 Keine gepökelten, gesalzenen und geräucherten Fleisch- und Fischwaren, sie enthalten viel Kochsalz

 Keine Dauerwurst

 Keine Fertigprodukte

 Kein Salzgebäck

 Bei der Zubereitung des Essens auf die Verwendung von Kochsalz, Gewürzsalzen und Gewürzmischungen mit Kochsalz verzichten.

 Geschmacksverstärker vermeiden

 Viel frische Kräuter beim Kochen verwenden

 Bei Mineralwasser darauf achte, dass max. 20 mg pro Liter enthalten sind.

 Fettarme Nahrungsmittel auswählen

 Bei der Zubereitung von Saucen und Suppen das erstarrte Fett abschöpfen

 Ersetzen von gesättigten Fetten durch solche mit einem hohen Anteil an einfach oder mehrfach ungesättigten Fettsäuren

 Tierische Fette meiden

 Pflanzliche Fette mit einem hohen Anteil an einfach oder mehrfach ungesättigten Fettsäuren bevorzugen

 Ballaststoffreiche Ernährung wie Vollkornprodukte, Naturreis

 Viel Gemüse, Rohkost und Obst

 Regelmäßiger Verzehr von Reis, Kartoffeln und Obst (enthält Kalium)

Bewegung

Mangelnde körperliche Bewegung erhöht das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Menschen mit vorwiegend sitzender Tätigkeit haben gegenüber denen, die sich regelmäßig körperlich betätige, ein um 20-50% erhöhtes Risiko, eine Hypertonie zu entwickeln.

Gemäßigter Ausdauersport ist am besten zur Vorbeugung geeignet.

 Schwimmen

 Walking

 Laufen

 Radfahren

 Wandern

 Gymnastik

 Tanzen

 Golf

 Rudern

 Skilaufen

Nicht geeignet sind alle Kraftsportarten wie Bodybuilding und Kampfsportarten, also alle Sportarten die plötzlich, hohen Krafteinsatz erfordern.

Psychosomatische Überlegungen:

Bluthochdruck ist bei vielen Menschen weit verbreitet, die viel Energie aufgenommen haben und in Konflikten stecken. Menschen, die viel seelische Kapazität in sich tragen und in ungelösten Konflikten stecken, können natürlich viel mehr Kraft mobilisieren als andere, deren Kraft von zarter Natur ist.

Ich stelle mir oft das Bild eines Stieres vor, aus dem durch die Nasenlöcher ein Wirbelsturm rausströmt. Feuermenschen haben oft die Reaktionsschiene von hohem Blutdruck. Die Themen können bei jedem Menschen unterschiedlich sein, von familiären bis beruflichen Problemen.

Ich habe es oft bei Ernährungsnaturellen nach Huter erlebt, dass ihre finanzielle Sicherheit gefährdet ist, und sie dann alles mobilisieren müssen, um wieder zu Geld zu kommen. Wenn der Ernährungstyp seine Ruhe nicht leben kann, lebt er natürlich im Konflikt.

Bluthochdruck kommt bei empfindsamen Menschen nicht so häufig vor, eventuell kurzfristig. Betroffen sind alle Feuerelemente, also Choleriker. Denn das Feuer symbolisiert das Herz, den Kreislauf und alles, was rot im Körper ist.

Diese Menschen sind dann ständig unterwegs und finden in ihrem Inneren keine Ruhe. Sie wissen, dass etwas sie plagt, aber sie können niemals sagen, was es ist.

Oft sind es Konflikte im Selbstdarstellungsbereich, wenn ihre Darstellung gegenüber der Außenwelt nicht mehr aufrechterhalten werden kann, entfalten sie Kräfte, um sie doch noch zu erhalten. Menschen, die ihren Lebenssinn im Seelischen sehen, neigen eher zu Hypotonie, zu niedrigem Blutdruck.

Welcher Typus man auch immer ist, Bluthochdruck hängt von der inneren Welt ab. Man ist entweder ein gemütlicher und lockerer Typ oder ein Hitzkopf. Wie gut man seine kochenden Emotionen unter Kontrolle hat oder besser gesagt, lässt sie erst gar nicht aufkommen. Wenn sie schon einmal kochen, muss der Körper es ausbaden.

In unserer Praxis Gorlas behandeln wir seit 1993 Hypertonie, es gibt sehr gute Möglichkeiten, erkundigen sie sich einfach bei uns.

Dimitrios Gorlas