DIE LUNGE –PNEUMONIA
EIGENTLICH EIN DOPPELT VORHANDENES ORGAN

Obwohl die beiden Lungenhälften eigentlich ein paariges, doppelt vorhandenes Organ darstellen, spricht man zumeist von der (einen) Lunge. Jedoch sind beide Lungenhälften nicht gleich gebaut.

Die rechte Lunge ist in drei Lappen unterteilt, die linke Lunge, die insgesamt kleiner ist, besitzt nur zwei Lappen. Das links liegende Herz raubt der linken Lunge gleichsam Platz.
Die Lunge wird vom inneren Blatt der Pleura (Brustfell), dem Lungenfell, überzogen und grenzt an den Brustkorb. Das Diaphragma (Zwerchfell) ist die natürliche Trennwand zwischen den Atmungsorganen, Herz, Luftröhre, Speiseröhre und Verdauungsorganen.

Bis zu 120 Liter pro Minute

Die wichtigste Funktion der Lunge ist der Gasaustausch. Zum einen übermittelt sie Sauerstoff an den roten Blutfarbstoff und zum anderen atmet sie Kohlensäure bzw. Kohlendioxid als Stoffwechsel-Endprodukt (Schlacke) ab.
Mit jedem Atemzug werden in Ruhe 500 Milliliter Luft eingeatmet, das entspricht bei 12 bis 15 Atemzügen pro Minute 6 bis 7,5 Liter Luft. Bei starken Belastungen kann dieser Wert jedoch kurzzeitig auf über 100 bis 120 Liter pro Minute gesteigert werden.

Im Organismus wird täglich etwa 700 Gramm Kohlendioxid gebildet, das durch Bindung an den roten Blutfarbstoff in die Lungen transportiert und dort abgeatmet wird. Bei starker körperlicher Belastung steigt die Menge des Kohlendioxids erheblich an.

Einfluss auf Wasserhaushalt

Mit dem Gasaustausch erschöpft sich die Lungenfunktion aber noch lange nicht. Die Lungen haben Anteil an der Aufrechterhaltung der regulären Ionenkonzentration im Organismus. Sie können auch andere Substanzen ausscheiden. Ätherische Öle, Aromen, Alkohol, Azeton u.a.
Außerdem beeinflussen die Lungen den Wasserhaushalt. Über sie wird Wasser verdampft, minimal ein halber Liter pro Tag. Bei Fieber und temperaturbedingt beschleunigt sich die Atmung. Im Extremfall kann die Lunge sogar bis zu 10 Liter Wasser pro Tag verdunsten.

Lungenkrankheiten können das Lungengewebe selbst, das Bronchialsystem, das Gefäßsystem der Lunge aber auch das Brustfell und das Rippenfell betreffen. Infektiöse Erkrankungen der Lunge sind außerordentlich häufig, besonders die Bronchitis. Eine akute Bronchitis tritt meist in Verbindung mit Rhinitis und Laryngitis auf und wird vorwiegend durch virale Infektionen ausgelöst. Rein bakterielle Bronchitiden sind selten. Eine chronische Bronchitis liegt vor, wenn ein Patient über zwei Jahre mindestens drei Monate hindurch in jedem Jahr eine Entzündung der Bronchien mit Husten und Auswurf bekommt.

Infektionen der Atemwege sind die häufigsten Erkrankungen des Menschen. Großstadtmenschen bekommen gewöhnlich häufiger eine Bronchitis als die Landbevölkerung. Dies lässt sich vor allem durch die Besiedelungsdichte und die daraus resultierenden Ansteckungsmöglichkeiten erklären.

Das Thema Asthma

Die zweithäufigste Erkrankung des Bronchialsystems ist das Asthma. Bereits 4000 Jahre v. Chr. war Asthma in China, Ägypten und Griechenland bekannt. Das Asthma ist durch ein deutlich erschwertes und verlängertes Ausatmen, eine beschleunigte Atemfrequenz sowie eine anfallsartige Atemnot gekennzeichnet. Die Ursachen für ein Asthmaleiden sind vielseitig. Oftmals sind es Allergene (Hausstaub, Tierhaare, Arzneimittel oder Pollen) aus der Umgebung, die bei entsprechender Disposition eine allergische Reaktion hervorrufen.

Lungenentzündung

Asthmaanfälle provozieren eine weitere Lungenkrankheit, die Lungenentzündung (Pneumonie). Die Lungenentzündung wird durch das Bakterium Pneumokokkus verursacht. Daher kommt auch der Name Pneumonie. Die typische Pneumonie verläuft plötzlich mit Husten, Atemnot, Fieber, Schüttelfrost und Schmerzen in der Brust. Die atypische Pneumonie beginnt schleichend mit Husten, geringer Atemnot, Gliederschmerzen und geringem Fieber. Etwa 20.000 Menschen sterben jährlich in Deutschland an einer Pneumonie. Die Pneumonie war noch vor einigen Jahrzehnten, als es noch keine Antibiotika gab, eine der gefürchtetsten Krankheiten.

Folgt man der biblischen Schöpfungsgeschichte, so wurde dem aus Lehm geformten Adam durch die Atemspende seines Schöpfers die Seele und damit das Leben eingehaucht. Dies machen wir auch bei der Wiederbelebung durch die Mund-zu- Mund-Beatmung. Die Atmung gilt als das untrügliche Zeichen für das Leben. Mit dem letzten Atemzug verlässt, so heißt es, die Seele den Körper. Er hat sein Leben ausgehaucht.

Konstantin Gorlas
Heilpraktiker